Geschichte

Der Ursprung unseres Heimes geht auf die Zeit um 1870 zurück. Zu dieser Zeit fiel aufgrund einer Verwaltungsreform in Baden die Armenpflege gesetzlich den Kreisen und Gemeinden zu. Daher beschloss die Kreisversammlung 1873 die Errichtung einer Kreispflegeanstalt auf dem für 12.500 Gulden gekauften Seldeneck’schen Anwesen in Fußbach. Als dritte Einrichtung dieser Art wurde am 15. Juli 1874 dort die Kreispflegeanstalt des Kreises Offenburg mit 15 Pfleglingen eröffnet.

Stark steigende Bewohnerzahl

In den Folgejahren stieg die Zahl der Bewohner stetig und zur Jahrhundertwende lebten in der Fußbacher Anstalt mehr als 200 gebrechliche, behinderte sowie körperlich und geistig kranke Menschen. Nach und nach verbesserten sich die Lebensbedingungen in der Kreispflegeanstalt und zahlreiche Neubauten sowie ein Friedhof kamen hinzu. Die Bewohner wurden sowohl in der hauseigenen Landwirtschaft eingesetzt als auch mit hauswirtschaftlichen Aufgaben betraut – eine frühe Form der Beschäftigungstherapie.

Eine positive Veränderung der pflegerischen und hygienischen Situation ergab sich für die Kreispflegeanstalt, als 1923 die Schwestern vom Heiligen Kreuz aus Bingen ihre Tätigkeit dort aufnahmen. Das hatte auch Auswirkungen auf die Zahl der „Pfleglinge“, die 1926 300 erreichte. Die Schwestern waren bis 1993 in Fußbach tätig.

Dunkle Schatten

Ein schreckliches Kapitel der deutschen Geschichte, die Regierungszeit der Nationalsozialisten, warf auch dunkle Schatten auf die Kreispflegeanstalt Fußbach. Aufgrund des 1934 in Kraft getretenen Sterilisationsgesetzes wurden auch in Fußbach zahlreiche psychisch kranke, sowie geistig und körperlich behinderte Männer und Frauen trotz des Widerstandes der Ordensschwestern sterilisiert. Viele von ihnen zählten zu den insgesamt 137 Bewohnern, die aufgrund des Euthanasie-Geheimerlasses von Adolf Hitler (1939) abtransportiert und ermordet wurden. Eine noch höhere Zahl konnte durch schnelle Entlassungen sowie durch die Warnung an Angehörige, ihre Verwandten nicht in der Pflegeanstalt unterzubringen, vermieden werden. Dieses beherzte Eingreifen der Ordensschwestern und die Zivilcourage des Respizienten und SS-Mannes August Schilli sorgten dafür, dass bedeutend weniger Bewohner abtransportiert wurden als in anderen Einrichtungen.

Nach Kriegsende erreichte die Bewohnerzahl in Fußbach mit 550 Patienten einen absoluten Höchststand. Der Grund: Evakuierungen und Verlegungen aus Nachbareinrichtungen. Zu Beginn der 50er Jahre trug sich das Heim vor allem auch durch die Erträge der eigenen Landwirtschaft selbst.

Ortenaukreis als neuer Träger

Mit dem Jahresbeginn 1973 ging das Kreispflegeheim in die Trägerschaft des neugebildeten Ortenaukreises über. Hohe Investitionen flossen in den Bau eines Gemeinschaftshauses, eines neuen Bettenhauses sowie eines weiteren Wohngebäudes. Auch die Personalstärke nahm deutlich zu.

Seit 1996 trägt die Einrichtung als Eigenbetrieb des Ortenaukreises den Namen Pflege- und Betreuungsheim Ortenau und gilt als modernes Sozialdienstleistungsunternehmen. Seit 2007 ist es Teil des Ortenau Klinikums.

Kontakt Pflege- und Betreuungsheim

Hauptstandort
​​​​​​​Pflege- und Betreuungsheim Ortenau

Fußbach 5
77723 Gengenbach-Fußbach
Tel. 07803 805-0
Fax 07803 805-9002
E-Mail: 

Nachbarschaftshaus „Alter Sportplatz“
Tagesbetreuung und ambulante Wohngruppe
Am Sportplatz 3 b
77781 Biberach

Hausleitung
Shirin Strosack
Telefon: 07835 6348827
E-Mail: 

Haus am Harmersbach
Spitalstr. 11b
77736 Zell a. H.

Hausleitung
Bianca Leberfing
Tel.: 07803 805-3300
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Haus Bernhard
Zentrum für Gesundheit Oberkirch

Franz-Schubert-Str. 15
77704 Oberkirch

Hausleitung
Kathrin Kesy
Tel.: 07803 805-3700
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In Planung

Zentrum für Gesundheit Gengenbach
Leutkirchstraße 32
77723 Gengenbach
Neubau mit 90 Plätzen, davon 15 solitäre Kurzzeitpflege

Betriebsstellen Ortenau Klinikum